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Schöne heile Spreewald-Welt

Noch eine Krankenhaus-Serie – und zwar aus dem Spreewald! Die ist ab Herbst auf Sat.1 zu sehen. Ein Besuch am Dreh-Set zeigt, welche Rolle die Region und ihre Themen darin spielen und wie sich die Schauspieler darauf einlassen.

 

Von Andreas Staindl

 

Der Spreewald kommt als Vorabendserie ins Fernsehen. „Die Spreewaldklinik“ heißt die Serie, die derzeit in Lübben gedreht wird. Sat 1 lässt 80 Folgen produzieren. Die ersten sollen im Herbst zu sehen sein, wie Barbara Süvern sagt. Sie ist die ausführende Produzentin der neuen deutschen Filmgesellschaft (ndF) Hamburg, die „Die Spreewaldklinik“ im Auftrag von Sat.1 produziert. Seit dem 8. April dieses Jahres wird gedreht. 

 

Die Spreewaldklinik des Klinikums Dahme-Spreewald in der Schillerstraße in Lübben ist der Hauptdrehort. Den Filmleuten stehen dort Stationsräume zur Verfügung, die von der Klinik derzeit nicht benötigt werden. Das bedeutet monatelange Dreh-Termine, und das während des laufenden Krankenhausbetriebs. Es passt offenbar zwischen den beteiligten Partnern. „Wir sind sehr dankbar für diese Möglichkeit“, sagte Barbara Süvern gegenüber Wokreisel. Sie würden „hervorragend unterstützt werden“ und fühlten sich sehr wohl. 

 

Schöner Nebeneffekt für Mitarbeiter und Patienten: Wann bekommt man schon mehr oder weniger bekannte Schauspielerinnen und Schauspieler zu Gesicht, wenn man in einem Krankenhaus unterwegs ist? Die Besetzung der Vorabendserie ist durchaus prominent. Sina-Valeska Jung spielt die Hauptrolle: Sie ist Dr. Lea Wolff. Muriel Baumeister schlüpft in die Rolle ihrer Chefin in der Spreewaldklinik, Dr. Barbara Berg. Karsten Speck ist in der Rolle eines Kinderarztes dabei. Weitere bekannte Fernsehgesichter sind beispielsweise die von Isabel Hinz, Daniel Buder, Sandrina Mittelstädt, Daniel Scholz und Nicolas Dinkel.

 

 Kein medizinisches Personal, sondern Filmschaffende wuseln hier über einen Krankenhausflur im Klinikum Dahme-Spreewald: Dreharbeiten für "Die Spreewaldklinik". Foto: Andreas Staindl

Kein medizinisches Personal, sondern Filmschaffende wuseln hier über einen Krankenhausflur
im Klinikum Dahme-Spreewald: Dreharbeiten für "Die Spreewaldklinik". Foto: Andreas Staindl

 

Den Inhalt der Serie schreibt das Leben: Lea Wolff hat ihre Tochter vor 20 Jahren zur Adoption freigegeben, so lange auch schon quält sie das Gewissen. Sie sucht nach ihrem Kind, reist von Hamburg in den Spreewald, nimmt eine Stelle in der Spreewaldklinik an. Sie hofft, dort mehr über ihre Tochter zu erfahren. Der Spreewald wird ihr neues Zuhause. Und in der Spreewaldklinik findet sie ihre berufliche Erfüllung. Doch wird sie auch ihre Tochter finden und sich mit ihr aussöhnen können? Dunkle Geheimnisse, eine ordentliche Prise Liebe, ganz viel Herz und vor allem charakterstarke Figuren prägen die Vorabendserie. Sie werde mehr als nur eine von zahlreichen Krankenhaus- und Arztserien sein, wie Barbara Süvern sagt: „Wir zeigen den Spreewald so, wie ihn nicht viele Menschen kennen: lebensfroh, mit unberührter Natur, einfach ein Sehnsuchtsort.“ Der Spreewald also nicht nur als Namensgeber, sondern auch als eine Kulisse, die neugierig machen soll – auf die Serie, die Landschaft und die Menschen in dieser Region Brandenburgs.

 

Wie nehmen die Schauspieler die Umgebung ihres Drehorts wahr? „Der Spreewald ist für mich ein Ort mit ganz viel Energie“, sagt Muriel Baumeister. „Er ist wunderschön und wird in der Serie hervorragend präsentiert.“ Die Schauspielerin selbst kennt den Spreewald, weiß aus eigener Erfahrung, wie es ist, mit dem Kahn über die Fließe zu gleiten und die Natur wirken zu lassen. Als Chefärztin in der Serie hat sie allerdings wenig Zeit, die Lagunenlandschaft zu genießen. Auch während des Drehs bleibt wenig Gelegenheit dafür. Muriel Baumeister gehört zu den Akteuren der Vorabendserie, die nach Drehschluss nach Hause fahren, in ihrem Fall nach Berlin.

 

„Der Spreewald ist für mich ein Ort mit ganz viel Energie. Er ist wunderschön und wird in der Serie hervorragend präsentiert.“
Muriel Baumeister, Schauspielerin

 

Bis zu 150 Leute wirken an den Dreharbeiten in Lübben mit, wie Barbara Süvern sagt. Das Gros von ihnen wohnt während der mehrmonatigen Drehzeit in Lübben und umliegenden Orten. Schon das bringt Film und Spreewald unweigerlich zusammen. Und wie lassen sich die Schauspieler auf den Spreewald ein? Wir bereiten sie sich auf ihre Rolle vor? „So wie auf andere Rollen auch“, sagt Muriel Baumeister. Klar, Schauspiel ist vor allem, eine Rolle spielen, Texte lernen, sich aufeinander einlassen, möglichst optimal mit den Schauspielkollegen harmonieren.

 Sina-Valeska Jung, Bürgermeister Jens Richter, Muriel Baumeister, Isabel Hinz,  Soheil Boroumand (vorn, v.r.). Foto: Andreas Staindl  Sina-Valeska Jung, Bürgermeister Jens Richter, Muriel Baumeister, Isabel Hinz,  Soheil Boroumand (vorn, v.r.) sowie Sandrine Mittelstädt und Karsten Speck und (hinten, v.l.).

Sina-Valeska Jung, Bürgermeister Jens Richter, Muriel Baumeister, Isabel Hinz,  Soheil Boroumand (vorn, v.r.)
sowie Sandrine Mittelstädt und Karsten Speck und  (hinten, v.l.). Foto: Andreas Staindl

 

Wenn im Krankenhaus gedreht wird, ist die Landschaft weit weg, und doch irgendwie präsent. „Figuren der Serie sind ja im Spreewald aufgewachsen, haben hier viel Zeit verbracht“, sagt die ausführende Produzentin. „Wir erzählen ihre privaten Geschichten, fangen mit Bildern aber auch die Schönheiten des Spreewalds ein.“ Gedreht wird zwar vor allem im Krankenhaus in der Schillerstraße, aber auch an Außen-Drehorten. Ein Objekt in der Straße An der Böttcherei in Lübben-Ost ist ein solcher Drehort. Die Filmleute haben dort eine Kulisse – eine Gaststätte – reingebaut. Auch andere Orte und Plätze in Lübben werden in der Vorabendserie zu sehen sein, kündigt Barbara Süvern an und nennt als Beispiel die Genussmanufaktur „Herzallerliebst“ im Zentrum der Kreisstadt. „Wir haben also ganz viel Spreewald drin und zeigen die Region von einer schönen, positiven Seite, die man als Zuschauer gerne kennenlernen möchte. Die typischen Speisen, wie etwa Fisch und Gurken werden natürlich nicht fehlen in der Serie.“ 

 

 „Klar geht es auch mal um eine Doppelschicht, aber vor allem kreieren wir eine schöne heile Welt.“
Barbara Süvern, ausführende Produzentin

 

Was ihr zufolge allerdings keine Rolle spielt, sind aktuelle Herausforderungen des Gesundheitssystems wie etwa Ärzte- und Fachkräftemangel, die politische Situation im Osten oder der Klimawandel. „Diese Dinge passen nicht in unsere Vorabendserie, wir machen ja keine Dokumentation“, sagt die ausführende Produzentin. „Klar geht es auch mal um eine Doppelschicht, aber vor allem kreieren wir eine schöne heile Welt.“ Und braucht die Welt eine weitere Klinikserie? Barbara Süvern zufolge schon: „Die Serie ‚Die Spreewalklinik‘ ist einfach ein interessantes Setting, ein spannender Schauplatz, der eine ganz besondere Atmosphäre vermittelt.“ Voraussichtlich ab Herbst dieses Jahres können sich die Fernsehzuschauer davon überzeugen.  

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Veröffentlichung

Di, 21. Mai 2024

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