Nichts geht ohne Ehrenamt!
Ohne Ehrenamtliche geht gar nichts in einem Landkreis: ob im sozialen oder Freizeit-Bereich, im Natur- oder Katastrophenschutz. Was speziell Verwaltungen für sie tun (könnten), darüber gibt die Ehrenamtsstudie Brandenburg Aufschluss. Für Dahme-Spreewald ist das Fazit: durchwachsen.
Von Dörthe Ziemer
Was hat ein Landrat oder eine Landrätin mit Ehrenamt zu tun? Spontan fällt einem vielleicht die Ehrung verdienstvoller Ehrenamtler ein, die der Landkreis alle drei Jahre durchführt. Aber die Kontakte zwischen Ehrenamt und Kreisverwaltung, der der Landrat als oberster Verwaltungschef vorsteht, sind wesentlich vielfältiger und betreffen sogar zahlreiche Verwaltungsaufgaben. So gibt es beispielsweise ehrenamtliche Katastrophenschützer, Feuerwehrleute, Notfallseelsorger, Wanderwegewarte, Naturschützer, Übungsleiter in Sport-, Kultur- oder sozialen Gruppen, die immer wieder an Aufgabenbereichen des Landkreises beteiligt werden (s.u.) oder durch Fördermittel bei ihrer Arbeit unterstützt werden. Aber reicht das? Das lässt sich mit einem Blick auf die Ehrenamtsstudie Brandenburg* hinterfragen.
Zunächst drängt sich der Eindruck auf: Ohne Ehrenamt geht gar nichts in so einem Landkreis. In der Tat berichten 80 Prozent der im Rahmen der Ehrenamtsstudie Brandenburg befragten Verwaltungsmitarbeiter (aus Landkreisen und Kommunen), dass das Ehrenamt zur Entlastung bei kommunalen Aufgaben beitrage. Zu dieser Erkenntnis gelangte jüngst auch der Sozialausschuss des Landkreises, als Annette Sindele von der Regionalen Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfe (ReKIS) im Landkreis Dahme-Spreewald über die Entwicklung der Selbsthilfegruppen während der Pandemie berichtete. In rund 90 Gruppen seien derzeit 1.300 Hilfesuchende organisiert, sagte sie. Die Gruppen werden vom Landkreis gefördert. „Es geht hier um Bedarfe, die man staatlicherseits gar nicht bedienen kann. Ohne ehrenamtliches Engagement wäre das gar nicht möglich“, stellte Sozialdezernent Stefan Wichary fest. Die Koordinierungsstelle ist eine hauptamtliche Struktur, die die Gruppen begleitet, berät und Kontakte herstellt.
Ähnlich ist es in Mehrgenerationenhäusern (MGH). Zehn davon gibt es in Dahme-Spreewald, sie werden finanziell vom Landkreis unterstützt, um Menschen, die sich engagieren und Begegnungen schaffen möchten, einen Raum zu geben. Die Räume können vielfach kostenfrei genutzt werden – für Eltern-Kind-Treffen, für Seniorenangebote, für Übungsstunden und mehr. „Wir sind hier flächendeckend aufgestellt – ein bundesweites Alleinstellungsmerkmal“, sagte der zuständige Amtsleiter Kay Mülverstedt im Sozialausschuss. Die Mehrgenerationenhäuser haben niedrigschwellige Beratungs- und Freizeitangebote und vernetzen Interessierte. Getragen werden sie von Verbänden wie dem Deutschen Roten Kreuz, dem Arbeiter Samariter Bund oder anderen. „Ohne die Träger der Wohlfahrtspflege wären die Projekte nicht möglich – ohne Ehrenamtler wären wir aufgeschmissen“, so der Amtsleiter.
Kreisbrandmeister Christian Liebe. Foto: Andreas Staindl
Typisch für solche Einrichtungen ist es, dass Haupt- und Ehrenamt ineinanderfließen. Dort arbeiten hauptamtliche Kräfte, um den Ehrenamtlern bei Freizeittreffs und Selbsthilfegruppen, Bibliotheken und anderen Aktionen Unterstützung zu bieten. Doch nicht immer reicht dies aus, insbesondere dort, wo es um Leib und Leben geht. Deshalb fordern Vertreter der Freiwilligen Feuerwehr seit einiger Zeit, im Brandschutz mehr Hauptamtliche einzusetzen. Die dünne Personaldecke und immer weniger Menschen, die sich freiwillig engagieren, auf der einen sowie die immer komplexer werdenden Anforderungen an die Kameradinnen und Kameraden auf der anderen Seite lassen für Kreisbrandmeister Christian Liebe nur einen Schluss zu: „Wir sollten beginnen, schrittweise über hauptamtliche Kräfte in den Feuerwehren nachzudenken. Nur so lässt sich der Brand- und Katastrophenschutz auch künftig gewährleisten.“
Besser mit Strategie
Zu diesem Schluss kommt aber auch die Ende 2022 vorgestellte Sportentwicklungsplanung des Landkreises. Zwar gibt es mit dem Geschäftsführer des Kreissportbundes und dem Koordinator der Kreissportjugend bereits vom Landkreis gefördertes hauptamtliches Personal, das die 185 Sportvereine mit über 22.000 Mitgliedern bei ihrer Arbeit unterstützt. Doch die Studie empfiehlt die Einstellung eines Sportkoordinators in der Landkreisverwaltung – „u. a. zur Begleitung des Umsetzungsprozesses der Sportentwicklungsplanung, als Schnittstelle für alle an Sport, Bewegung und Gesundheit beteiligten Akteurinnen im Landkreis und zum Aufbau von Netzwerkstrukturen“. Denn Sport gibt es nicht nur im Verein, nicht nur in Hallen und Sportanlagen. Die Neufassung der Kulturentwicklungsplanung des Landkreises soll auf die Sportentwicklung folgen, hieß es mehrfach im zuständigen Ausschuss des Kreistages.
Dass solche strategischen Instrumente wie eine Sportentwicklungsplanung oder gar eine Engagementstrategie einen erheblichen Einfluss auf das Engagement Ehrenamtlicher hat, macht die Ehrenamtsstudie deutlich. Wo eine solche Strategie vorhanden ist, gibt es auch mehr hauptamtliches Personal für den Bereich Ehrenamt – natürlich in Abhängigkeit von der Größe der Verwaltungen und ihrer finanziellen Situation. Doch aus Sicht von Experten, die für die Studie befragt wurden, ist es nicht nur eine Frage der Ressourcen, ob eine Ehrenamtsstrategie vorhanden ist: Sie führen das Fehlen derselben vor allem darauf zurück, dass die Verwaltungsspitze (77 Prozent der Antworten), aber auch die jeweiligen Kommunalparlamente (50 Prozent der Antworten) dies nicht als Priorität definiert hätten.
Mehr Gehör bei Politik und Verwaltung
Dass die Ehrenamtlichen bei solchen Prozessen, aber auch bei ihrem jeweiligen Thema gern mitgenommen und von Verwaltungen und Politik gern gehört werden wollen, kann Gisela Luther nur bestätigen. Sie engagiert sich seit vielen Jahren in der Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete in Massow und würde ihren reichen Erfahrungsschatz gern öfter teilen – mit den Mitarbeitern in Verwaltungen, aber auch mit Kommunalpolitikern. Vielfach würden ganz pragmatische Lösungen weiterhelfen, doch dazu müssten die Vorschläge dort ankommen, wo sie umgesetzt werden können. Das sei oft schwierig, sagt Gisela Luther. Manche Gemeindevertreter sind regelmäßig vor Ort, andere gar nicht, auch nicht aus der Kreispolitik. „Sie müssen doch mal miterleben, wie das hier ist“, fordert sie. „Emotionen sind bei Entscheidungen nie hilfreich.“
Gisela Luther in der Kleiderkammer in Massow. Foto: Dörthe Ziemer
Auch zur Unterstützung von Ehrenamtlern aus Verwaltungen und Kommunalpolitik wartet die Ehrenamtsstudie mit Zahlen auf: „Gleichgültig, um welche der in der Befragung genannten Verwaltungsebenen es geht – immer gibt die große Mehrzahl der Antwortenden an, dass sie die Unterstützung als eher schwach empfindet“, heißt es dort. Nur ein Drittel der Engagierten spricht von einer „starken“ Unterstützung durch Mitarbeitende der kommunalen Verwaltung vor Ort. Noch geringer sind die positiven Einschätzungen im Hinblick auf Unterstützung durch Mitarbeitende der Landkreise (18 Prozent) und der Landesbehörden oder -ministerien (8 Prozent). Und auch in Bezug auf die Kommunalpolitik sieht es nicht besser aus: Ebenfalls nur ein knappes Drittel fühlt sich von Gemeindevertretern, ehrenamtlichen Bürgermeistern und Abgeordneten eher stark unterstützt.
Unterstützung fördert Vertrauen
Von den Landkreisen Brandenburgs hebt die Studie drei besonders hervor, wenn es um die wahrgenommene Unterstützung seitens der Kommunalverwaltungen geht: In den Kreisen Elbe-Elster, Oder-Spree und Spree-Neiße liegen die Werte jeweils mehr als zehn Prozentpunkte über dem Durchschnitt aller Landkreise. Immerhin befindet sich Dahme-Spreewald beim Vertrauen der Ehrenamtler in Verwaltungen im Mittelfeld: 39 Prozent der befragten Ehrenamtler bezeugen ein hohes Vertrauen. Spitzenreiter in diesem Punkt ist Elbe-Elster mit 51 Prozent. Beim Vertrauen in die Kommunalpolitik ist Dahme-Spreewald mit 35 Prozent wiederum Spitzenreiter. Der niedrigste Wert liegt hier mit 18 Prozent in Spree-Neiße, während die Verwaltung dort mit 43 Prozent vergleichsweise hohes Vertrauen genießt. Bei der Frage, wie sich das Engagement im vergangenen Jahrzehnt entwickelt hat, liegt Dahme-Spreewald auf dem drittletzten Platz: Nur 25 Prozent der befragten Engagierten finden, es habe etwas oder deutlich zugenommen. Beim Spitzenreiter Havelland sind es 43 Prozent.
„Wir Ehrenamtler brauchen keine Urkunde, wir machen das aus Überzeugung.“
Ehrenamtler aus Dahme-Spreewald
Was die konkreten Unterstützungsbedarfe jenseits von Strategie und Vertrauen betrifft, so kommt die Studie zu dem Schluss, dass der Bedarf an Fördermaßnahmen für das Ehrenamt das Angebot um ein Vielfaches übersteigt. Hier zeigt die Studie, „dass klar bestimmbare Erwartungen, etwa im Hinblick auf Räume für Vereine oder Initiativen (73 % der Antwortenden bezeichnen den Bedarf als hoch) oder die konkrete Unterstützung durch Ämter oder kommunale Betriebe etwa bei Veranstaltungen (71 Prozent) oder nach speziellen Ansprechpersonen in den Verwaltungen (69 Prozent) auf den ersten Plätzen der Bedarfe stehen“ – diese aber nicht durch entsprechende Angebote gedeckt würden. Die Diskrepanz zwischen Angebot und Bedarf zeigt sich besonders auffällig beim Thema Ehrungen, Preise und Auszeichnungen dar: 62 Prozent der Engagierten berichten von entsprechenden Maßnahmen der Verwaltungen, aber nur 41 Prozent sehen darin überhaupt einen hohen Bedarf. Eine ganz konkret gewünschte, aber kaum vorhandene Unterstützungsleistung ist die Kinderbetreuung während des Engagements – diese ist zehnmal so viel nachgefragt wie vorhanden.
Eine typische Antwort eines Engagierten aus dem Landkreis Dahme-Spreewald in der Studie klingt so: „Wir Ehrenamtler brauchen keine Urkunde, wir machen das aus Überzeugung, aber wir brauchen Geräte, Gebäude, Kleidung usw. für unser freiwilliges zeitaufwendiges Engagement!“ Die Engagierten, so heißt es dort, wollten im täglichen Engagement spüren, dass ihnen mindestens „keine Steine in den Weg gelegt werden“ und dass sich die Verwaltungen „nicht gegen sie stellen“. Sie wünschten sich generell „mehr Verlässlichkeit, eine schnellere Bearbeitung ihrer Anliegen und weniger Bürokratie.“ Respekt im Alltag, darüber seien sich nach Ansicht der Studienautoren die Antwortenden klar, bedeute nicht, dass „alle Wünsche erfüllt werden“, sondern dass Politik und Verwaltung „fragen, wirklich zuhören und noch wirklicher reagieren“ anstatt „Versprechungen zu machen“ aber diese nicht einzulösen.
Ehrenamt Kommunalpolitik
Dabei ist die Kommunalpolitik durchaus in einer Doppelrolle: Einerseits muss sie die Rahmenbedingungen schaffen, in der Ehrenamt gedeiht, andererseits sind Gemeindevertreter, Stadtverordnete, Kreistagsabgeordnete sowie viele Bürgermeister und Ortsvorsteher selbst Ehrenamtler. Hinzu kommen Sachkundige Einwohner, die in den Fachausschüssen der Kommunen und Kreise ehrenamtlich mitarbeiten, sowie Ehrenamtliche aus Interessenverbänden und Gremien (z.B. Kreisschülerrat). Sie alle tragen zur politischen Meinungsbildung auf kommunaler Eben bei und müssen sich dazu durch teilweise seitenlange Dokumente, Beschlussvorlagen, Berichte und mehr arbeiten.
Für die Aufbereitung der Unterlagen und Koordinationsaufgaben gibt es hauptamtliche Kräfte: Neben den für den Kreistag zuständigen Mitarbeitern der Kreisverwaltung können die Fraktionen seit 2020 auch Fraktionsmitarbeiter beschäftigen, die organisatorische Arbeiten übernehmen. Doch die inhaltliche Arbeit kann den gewählten Vertretern niemand abnehmen. Das Konstanzer Online-Magazin karla formuliert es so: „Tausende Seiten lesen, bis spät abends in Beratungen sitzen, komplexe Sachverhalte durchblicken: Stadträt:innen haben oft ein strenges Pensum.“ Diese andauernde Überlastung könne auch zum Problem für die lokale Demokratie werden, wenn spätabends noch wichtige Entscheidungen getroffen werden müssen. Hier bedarf es für eine konstruktive Zusammenarbeit beispielsweise zwischen Kreistag und Kreisverwaltung einer guten Vorbereitung der Unterlagen und verständlicher Ausführungen in den Beratungen, Ausschüssen und Kreistagssitzungen durch die Verwaltungsmitarbeiter.
Wie weiter in der Kinder- und Jugendbeteiligung?
Ein besonderes Feld der (ehrenamtlichen) Beteiligung steht seit 2018 im Fokus der Politik: die Kinder- und Jugendbeteiligung. Der (nicht mehr ganz so) neue Paragraf 18a verpflichtet Verwaltungen, Kinder und Jugendliche an sie betreffenden Entscheidungen zu beteiligen. Welche das sind und wie die Beteiligung zu erfolgen hat, das ist vielfach noch unklar. Deshalb sind die Kommunen mehr oder weniger schnell dabei, ihre Hauptsatzungen zu ändern und entsprechende Konzept aufzustellen. Der Landkreis Dahme-Spreewald hatte bereits im Februar 2019 seine Hauptsatzung angepasst. Diese Regelung habe sich jedoch „in der Praxis nicht bewährt“, heißt es einer Beschlussvorlage aus dem Jahr 2022, mit der eine Steuerungsgruppe zur Erstellung eines Konzeptes zur Kinder- und Jugendbeteiligung eingerichtet wurde.
Eine erste Bilanz solle nach einem Jahr – also im Sommer 2023 – erfolgen. Dieter Freihoff (SPD) hatte in der entsprechenden Kreistagssitzung am 6. Juli 2022 kritisiert, dass zu einer Beratung zum Thema nur drei Fraktionen gefolgt waren. Im Jugendhilfeausschuss wurden zahlreiche konkrete Schritte erörtert, wie ein Konzept erarbeitet werden könne – unter Einbeziehung von Kindern und Jugendlichen, aber auch Trägern der Jugendhilfe und der Kommunen. Auch hier ist wieder jede Menge ehrenamtliches Engagement, aber auch hauptamtliche Arbeit, gefordert…
Übrigens: Von den für die Ehrenamtsstudie befragten Bürgern waren nur 59 Prozent der Ansicht, dass ihr Engagement zur Entlastung bei kommunalen Aufgaben beitrage. Zur Erinnerung: Bei den Verwaltungsmitarbeitern waren es 80 Prozent. – Glücklicherweise, kann man sagen, denn die innere Motivation ist immer noch das entscheidende Kriterium für Engagement… Der Antrieb, schreiben die Studienautoren, komme also von „innen“ und gehe mit einem „Sinn stiftenden“ Effekt einher: Die Engagierten seien in einer Weise aktiv, die mit ihren Werten und Vorlieben im Einklang stehe, weshalb sie ihr Engagement positiv erleben würden. Zugleich betonen sowohl Engagierte als auch Verwaltungsmitarbeiter und Mitarbeitende in Engagementeinrichtungen die positiven Wirkungen des Ehrenamts in den Kommunen vor Ort - für das Miteinander, aber auch die Lebensqualität.
INFO:
Weiteres Ehrenamt im Zusammenhang mit der Kreisverwaltung:
- Eines der bekanntesten Ehrenämter ist der Katastrophenschutz. Während die Kommunen Träger des örtlichen Brandschutzes und somit für die Ausstattung und Unterhaltung ihrer freiwilligen Feuerwehren zuständig sind, obliegt dem Landkreis die Koordinierung von größeren Schadensereignissen wie Unwettern, Großbränden, Explosionen und anderes. Im Katastrophenfall müssen ausgebildete, hauptamtliche Kräfte und Freiwillige aus Hilfsorganisationen, Feuerwehren und Technischem Hilfswerk zusammenarbeiten.
Hinzu kommen so genannte Langzeit-Spontanhelfende, also jene Freiwillige, die immer wieder spontan im Einsatz sind, wenn Hilfe gebraucht wird. Dabei stellt sich die Frage, wie sich Struktur in eine Flut der Hilfsbereitschaft bringen lässt. „Menschen in der Verwaltung kennen Strukturen, die Helfer nicht“, beschreibt Stefan Voßschmidt, Referent beim Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) das Problem. Immer wieder kommt es zu Situationen, dass die Helfenden bereitstehen und nicht verstehen, dass Hilfe und Hilfsgüter nicht schneller ankommen. - Ist die Katastrophe passiert, ein Zug entgleist, eine Evakuierung durchgeführt, braucht es Notfallseelsorger, die die Betroffenen psychisch unterstützen. Die Notfallseelsorge im Landkreis Dahme-Spreewald besteht seit über 20 Jahren. Damals rief Pfarrer Peter Sachse in Brandenburg die Notfallseelsorge ins Leben, organisierte und leitete die Ausbildung. Seit der Gründung der Notfallseelsorge in Dahme-Spreewald haben dem Team insgesamt über 20 Personen angehört – aus unterschiedlichen Berufszweigen (Pfarrer, Sachbearbeiter, Finanzamtsmitarbeiter, medizinisches Personal).
Pro Jahr betreuen die Notfallseelsorger ungefähr 65 Einsätze im Landkreis, darunter viele im häuslichen Bereich, aber auch bei Unfällen wie dem großen am Schönefelder Kreuz im Jahr 2010 oder während des Busunfalls auf der A 13 im Jahr 2021. Jüngst waren die Notfallseelsorger am BER im Einsatz, als Menschen aus dem Sudan über Rückholtransporte angekommen waren. - Auch im Bereich Natur- und Umweltschutz sind Menschen auf ehrenamtlicher Basis unterwegs, die die Arbeit der unteren Naturschutzbehörde unterstützen. In Form von Jahresberichten teilen sie ihre Beobachtungen über Auffälligkeiten oder Veränderungen in Natur und Landschaft mit. Die Naturschutzbehörde des Landkreises organisiert Tagungen mit Vorträgen, Exkursionen und fachlichem Austausch.
Wer über Kenntnisse zu besonderen Tierarten, Pflanzen oder Biotopen eines Gebietes verfügt, kann sich bei der unteren Naturschutzbehörde bewerben oder in einem der anerkannten Naturschutzverbände mitarbeiten. Letztere können bei bestimmten Bau- und Planungsvorhaben die erforderlichen Gutachten und Unterlagen prüfen und dazu Stellungnahmen abgeben. - Im Bereich Tourismus und Freizeit sind ehrenamtliche Wanderwegewarte im Einsatz. Sie kontrollieren in ihrer Freizeit den Zustand der Wanderwege, verbessern die Markierungen und nehmen größere Schäden auf, um sie an die dafür zuständige Stelle in der Kreisverwaltung weiterzuleiten. Koordiniert durch einen ebenfalls ehrenamtlichen Kreiswegewart sind derzeit rund 30 ehrenamtliche Wanderwegewarte auf rund 1.000 Kilometern Wanderwegenetz unterwegs.
* Für die Ehrenamtsstudie Brandenburg wurden mehr als 2.200 ausführliche Online-Interviews mit Engagierten aus Vereinen und Initiativen sowie Fachleuten aus Verwaltungen und Fördereinrichtungen durchgeführt sowie qualitative Interviews und drei Forschungsworkshops mit Expertenpersonen zum Engagement.
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